Bären im Zoo - Ethologische Beobachtungen unter besonderer Berücksichtigung sozialer Verhaltensweisen - Auswirkung der Zoohaltung

Bären im Zoo - Ethologische Beobachtungen unter besonderer Berücksichtigung sozialer Verhaltensweisen - Auswirkung der Zoohaltung

Im Zoo Hannover leben 15 Bären der Arten Eisbären, Braunbären, Baribals und Kragenbären zusammen in einem Gehege. Thomas Engelke und Michael Stolz beobachteten diese 14 Monate lang und analysierten insbesondere das Sozialverhalten der Tiere. Die Haltung der Bären stellt grundsätzlich eine widernatürliche Situation dar: In der Natur leben die Bären solitär, während sie im Zoo in frühester Kindheit miteinander vergesellschaftet werden. Thomas und Michael konnten beobachten, daß die Tiere soziale Verhaltensweisen zeigen, die in freier Wildbahn vorkommen (angeborenes Aggressions- und Sexualverhalten), aber ebenso Verhaltensweisen entwickeln, die typisch für gesellig lebende Tiere sind. So können beispielsweise das Gruppenverhalten und der Versuch des Aufbaus einer Rangordnung als Folge eines Lernprozesses erklärt werden. Gering auftretendes abnormes Verhalten macht das Mißverhältnis zwischen dem Leben in freier Wildbahn und in Gefangenschaft deutlich, doch stellten die beiden Schüler fest, daß sich die Bären im hannoverschen Zoo offenbar recht wohl fühlen. Ein sich positiv auswirkendes Moment stellen die geringfügigen Abweichungen der Arten im Verhaltensrepertoire dar, wodurch eine gewisse Abwechslung und auch eine verstärkte Aktivität erreicht werden.