Nach 21 erfolgreichen Jahren: Abschied von „UKW“

Jugend forscht Jahresbericht | August 2009

Dr. Uta Krautkrämer-Wagner gibt die Jugend forscht Geschäftsführung ab

Mit Ablauf der 44. Wettbewerbsrunde hat Dr. Uta Krautkrämer-Wagner die Geschäftsführung der Stiftung Jugend forscht e. V. abgegeben. Über mehr als zwei Jahrzehnte bestimmte sie maßgeblich die Geschicke von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb.

Am 22. November 1987 wurde Dr. Uta Krautkrämer-Wagner durch das Kuratorium der Stiftung Jugend forscht e. V. zur neuen Geschäftsführerin bestellt. Anfang Januar 1988 trat sie, die in der Jugend forscht Familie aufgrund ihres Kürzels allgemein bald "UKW" genannt wurde, ihren Dienst in der Hamburger Geschäftsstelle an. Am Beginn ihrer Tätigkeit stand zunächst vor allem das Bemühen, unter anderem durch Marketing-Kooperationen zusätzlich Mittel zu akquirieren, um so die finanzielle Basis des Wettbewerbs zu erweitern. Aus diesen Aktivitäten resultierte auch die Schaffung der sogenannten Sponsorpools. Der Erste wurde 1993 in Bayern gegründet. Mittlerweile gibt es diese Einrichtung, die Mittel vergibt, wenn Schüler und Schulen das erforderliche Geld für Projekte nicht selbst aufbringen können, in beinahe allen Bundesländern.

Die Wiedervereinigung Deutschlands stellte auch Jugend forscht vor große Herausforderungen. Es war vor allem das Verdienst von Dr. Uta Krautkrämer-Wagner, dass es in kürzester Zeit gelang, die Wettbewerbsstrukturen auch in den neuen Bundesländern zu etablieren. So konnten die vielen Anfragen von Schülern aus Rostock, Leipzig und Halle positiv beantwortet werden. Im Frühjahr 1991 wurden mit Unterstützung von Unternehmen aus den alten Bundesländern auch im Osten der Bundesrepublik für 600 Teilnehmer Jugend forscht Wettbewerbe ausgerichtet. Das erste gesamtdeutsche Bundesfinale fand im Mai 1991 in Würzburg statt. In Anerkennung dieser herausragenden Integrations- und Aufbauleistung erhielt Dr. Uta Krautkrämer-Wagner 1995 das Bundesverdienstkreuz.

Für den Integrationsgedanken machte sie sich aber auch auf europäischer Ebene stark. Gemeinsam mit der Deutschen Bank hob Dr. Uta Krautkrämer-Wagner 1990 den Schülerwettbewerb "Young Europeans' Environmental Research" (YEER) aus der Taufe. Ziel dabei war es, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs das Zusammenwachsen Europas zu unterstützen und den Umweltgedanken gerade in Osteuropa stärker zu verankern. Verdient gemacht hat sich Dr. Uta Krautkrämer-Wagner dabei auch durch die Beratung der ost- und mitteleuropäischen Länder hinsichtlich des Aufbaus eigener nationaler Nachwuchswettbewerbe. Teil der Initiative waren zudem Forschungscamps, die seit 1992 in den neuen Bundesländern sowie in der Schweiz, Österreich, Polen und den USA organisiert wurden. Den Schlusspunkt bildete der Wettbewerb "Worldwide Young Researchers for the Environment" (WYRE) mit Jugendlichen aus 73 Ländern, der im Jahr 2000 anlässlich der Expo in Hannover stattfand.

Dauerhaft mit ihrem Namen verbunden sein wird das außergewöhnliche Wachstum des Wettbewerbs während der zurückliegenden zwei Jahrzehnte. Dr. Uta Krautkrämer-Wagner gelang es, die Zahl der Anmeldungen von gut 2 600 im Jahr 1988 auf zuletzt über 10 000 zu steigern. Damit einher ging eine signifikante Erweiterung des Jugend forscht Netzwerks. So gab es zu Beginn ihrer Tätigkeit gerade einmal 26 Regionalwettbewerbe, mittlerweile hat sich deren Zahl auf 78 erhöht.

Charakteristisch für ihr Wirken als Geschäftsführerin war von Beginn an ein erweitertes Verständnis des Begriffs der Nachwuchsförderung. Jugend forscht sollte mehr sein als ein reiner Wettbewerb. Dr. Uta Krautkrämer-Wagners Absicht war es immer, begabte Jugendliche auch über den Wettbewerb hinaus zu unterstützen. Sie wollte ihnen die Möglichkeit geben, bestehende Interessen zu vertiefen und vorhandene Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Daher baute sie beispielsweise die Forschungspraktika, die heute auf allen Landeswettbewerben als Sonderpreise vergeben werden, zu einem bundesweiten Angebot aus. Auch Forschungsreisen, Kolloquien, Perspektiv Foren und Alumni-Treffen dienten insbesondere der nachhaltigen Förderung erfolgreicher Jungforscher. All diesen Aktivitäten lag zudem die Intention zugrunde, Schulen, Hochschulen und Unternehmen stärker zu vernetzen.

Die Jugend forscht Familie dankt Dr. Uta Krautkrämer-Wagner für ihr herausragendes Engagement während der vergangenen 21 Jahre und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute.


  •  2 Klicks für mehr Datenschutz: Erst wenn Sie den Schalter aktivieren, wird der Button aktiv und Sie können Ihre Empfehlung an ShareNetwork senden. Schon beim Aktivieren werden Daten an Dritte übertragen.
  •  
  •  
  •  
  • Zum Seitenanfang

Cookie-Einstellungen

Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern. Wir berücksichtigen Ihre Auswahl und verwenden nur die Daten, für die Sie uns Ihr Einverständnis geben.

Diese Cookies helfen dabei, unsere Webseite nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriffe auf sichere Bereiche ermöglichen. Unsere Webseite kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt werden. Mit diesen Informationen können wir unser Angebot laufend verbessern.