Feuerwerk der Forschungsideen

Jugend forscht - Das Magazin | August 2001

Erste Weltmeisterschaft junger Umweltforscher vom 16. bis 22. Oktober 2000 auf der Expo in Hannover

Für das große Ereignis konnten sich 143 hochbegabte Nachwuchswissenschaftler über Vorentscheidungen in ihren Herkunftsländern qualifizieren: Auf Einladung der Stiftung Jugend forscht e. V. und der Deutschen Bank AG strömten sie aus 73 Ländern zur ersten Weltmeisterschaft junger Umweltforscher auf die Expo in Hannover. Eine Weltpremiere - unter dem Titel "Worldwide Young Researchers for the Environment" (WYRE) kamen hier erstmals die besten jungen Umweltforscher aller Kontinente zum Austausch ihrer Ideen und Forschungsergebnisse zusammen. Beim WYRE-Wettbewerb standen sie vier Tage lang einer international zusammengesetzten Jury renommierter Wissenschaftler Rede und Antwort. Gleichzeitig begeisterten sie das interessierte Expo-Publikum mit ihren Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung im neuen Jahrtausend.

Neue wissenschaftliche Anregungen

Für viele der jungen Forscher war dies der erste wissenschaftliche Kontakt außerhalb ihres eigenen Landes. Mit Elan und Wissbegier nahmen sie die vielfältigen Informationen auf, die der WYRE-Wettbewerb ihnen bot. So gab es für die Teilnehmer reichlich Gelegenheit, die Arbeiten ihrer jungen Forscherkollegen kennen zu lernen und sich über ihre Umweltprojekte auszutauschen. Hatten sich die einen mit dem Nachweis und der Quantifizierung von Umweltbelastungen beschäftigt, konnten sie bei anderen etwas über die Analyse und Nutzung von biologischen Prozessen lernen, neue technische Entwicklungen bestaunen oder sich mit innovativen Verfahren zur Entsorgung und zum Recycling von Abfall vertraut machen. Wieder andere stellten Arbeiten zum Thema "Biodiversität, Arten und Klima" vor oder zeigten Maßnahmen zur Verbesserung und Wiederbelebung von Ökosystemen. Die jungen Forscher waren sich einig, dass sie für die Erhaltung der Umwelt auf unserem Planeten alle an einem Strang ziehen müssen, und so waren sprachliche und kulturelle Barrieren schnell überwunden. Konkurrenzdenken - schließlich war dies ja eigentlich ein Wettbewerb - konnte in diesem positiven Klima gar nicht erst aufkommen.

Lernen von den alten Hasen

Viele neue Anregungen bekamen die Jugendlichen auch von der WYRE-Jury, die alle Arbeiten intensiv "auf Herz und Nieren" prüfte. Durch gezieltes Nachfragen ermittelte sie Stärken und Schwachstellen im wissenschaftlichen Ansatz der einzelnen Projekte. Die Hinweise der Jury waren sehr konstruktiv - kein Teilnehmer, der hier nicht in nennenswertem Umfang von den Kommentaren der Jury für seine zukünftige Arbeit profitiert hätte. In einer Podiumsdiskussion und der anschließenden Jury-Sprechstunde standen die Professoren aus zwölf verschiedenen Ländern dann auch noch für allgemeine Fragen zur Verfügung. Besonders interessiert waren die jungen Forscher an einer weltweit gültigen Definition des Konzepts der Wissenschaftlichkeit. Viele nutzten die günstige Gelegenheit, ihre eigene Karriereplanung mit renommierten Fachleuten zu besprechen.

Perspektiven schaffen

Weiteren wissenschaftlichen Input bot der "Global Dialogue 10", der zeitgleich mit dem WYRE-Wettbewerb auf der Expo stattfand und von WYRE mitveranstaltet wurde. Hier diskutierten Jugendliche aus der ganzen Welt mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft das Thema "Shaping a Future of Global Partnership". Die jungen WYRE-Forscher nahmen als Gäste am "Global Dialogue 10" teil, während ausgewählte Preisträger ehemaliger YEER-Wettbewerbe, Young Europeans' Environmental Research, die Konferenz aktiv mitgestalteten.

Ein Fest für die Forschung

Wie bei allen vorangegangenen Wettbewerben der YEER-Initiative haben die Veranstalter, Jugend forscht und Deutsche Bank, auch bei WYRE, der ersten Weltmeisterschaft junger Umweltforscher, ganz bewusst ein Umfeld geschaffen, in dem Austausch und gegenseitiges Kennenlernen mit großer Selbstverständlichkeit gelingen konnte. Bei der stimmungsvollen Eröffnungsveranstaltung im Neuen Rathaus der Stadt Hannover brachten Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und der niedersächsische Umweltminister Wolfgang Jüttner zum Ausdruck, wie sehr die jungen Forscher in dieser Stadt willkommen waren. In ebenso schönem Rahmen fand die Awards Ceremony in der Orangerie des Schlosses Herrenhausen statt. Die meisten der internatonalen Firmen hatten einen Vertreter nach Hannover entsandt, um "ihren" Preisträger des WYRE-Wettbewerbs persönlich zu einem der mehrmonatigen Forschungspraktika einzuladen.

Den krönenden Abschluss bildete am letzten Tag des Wettbewerbs die Grand Awards Ceremony auf der Expo. Weder die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, noch der Sprecher des Vorstandes der Deutschen Bank AG, Dr. Rolf-E. Breuer, ließen es sich nehmen, den Jugendlichen persönlich zu ihrem hervorragenden Engagement für die Umwelt zu gratulieren. "Der WYRE-Wettbewerb zeigt uns ganz deutlich - und das stimmt optimistisch: Die junge Generation überlässt die Zukunft nicht anderen, sondern übernimmt selbst Verantwortung und sucht mit großem Erfolg nach Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung", so Dr. Rolf-E. Breuer bei der Preisverleihung. Bundesministerin Edelgard Bulmahn wandte sich an die jungen Forscher: "Für viele von Ihnen hat WYRE den ersten wissenschaftlichen Kontakt außerhalb Ihres Heimatlandes ermöglicht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie von den Chancen, Angeboten, Eindrücken und Ideen hier so viel wie möglich mit nach Hause nehmen."

Gewonnen haben alle

In der Grand Awards Ceremony wurden von den Ehrengästen Prof. Dr. Klaus Töpfer (UNEP), Prof. Dr. Umberto Colombo (Club of Rome), Birgit Breuel (Expo) und dem Astronauten Dr. Ulf Merbold die fünf Hauptpreise des WYRE-Wettbewerbs in Höhe von jeweils 2000 Euro vergeben. Elf glückliche Gewinner wurden mit einer Einladung zum begehrten internationalen WYRE-Forschungscamp 2001 an der Woods Hole Oceanographic Institution in den USA ausgezeichnet. Vier weitere Sieger erhielten eine Einladung zum Internationalen WYRE-Kolloquium, das im Mai 2001 in Zusammenhang mit der Jahrestagung des "Bellagio Forum for Sustainable Development" in Oslo, Norwegen stattfand.

Zur Anerkennung ihrer besonderen Leistungen für die Umwelt haben die Stiftung Jugend forscht e. V. und die Deutsche Bank AG im Anschluss an den WYRE-Wettbewerb alle 143 Teilnehmer zu einer einwöchigen Reise durch Deutschland eingeladen. Ziel war es, den Jugendlichen einen Einblick in die kulturelle und wissenschaftliche Vielfalt ihres Gastlandes zu gewähren, bevor sie als Botschafter des WYRE-Umwelt-Gedankens wieder in ihre Heimatländer zurückkehrten.


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