Eine E-Mail von Prinz Pattex

Date: Mon, 3 Dec 2001
From: PrinzPattex@... [E-Mail-Adresse geändert]
Subject: So treu, so ruhig und anmutig

Im Rahmen des spektakulären Jugend forscht Wettbewerbs ist unsere Schule (wie es sich gehört) mit riesigen Jugend forscht Plakaten gepflastert. Da ich naturwissenschaftlich nicht gerade im Elitebereich einzuordnen bin, sondern vielmehr im breiten Mittelfeld, denke ich nicht mal daran (was Sie sicher schade finden), an dem Wettbewerb teilzunehmen. Was nicht etwa heißen soll, dass ich unkreativ bin. Nein, ich sprühe sogar vor Ideen; meine Umsetzungsfähigkeiten liegen aber vielmehr im Bereich Medien, Filme, Regisseurtätigkeit.

Wie auch immer, ich schreibe Ihnen aus einem ganz anderen Grund, den ich jetzt anführen werde. Wie bereits kurz erwähnt, betrachte ich mir Ihre entzückenden Plakatierungen doch eher aus einem visuellen Blickwinkel und ich muss sagen, was ich dort sehe, gefällt mir wirklich sehr gut. Ein prickelnder, exorbitanter Anblick sorgt für deliziöse Reize in mir, die sich ungestüm den Weg zu meinem Gehirn bahnen, von wo aus sie meinen ganzen Körper durchfluten und dort ein glühendes Flammenmeer an Gefühlen entfachen. Ich rede von dem unglaublichen graziösen Gesicht, das sich so treu, so ruhig und anmutig schauend auf der linken Seite befindet. Ein Mädchen, so hübsch und unverfälscht, wie ich selten ein Mädchen gesehen habe, in meinen Augen eine Prinzessin, die mich jeden Tag aufs Neue aus ihrer zweidimensionalen Ebene heraus anblickt und mich jeden Tag aufs Neue verführt! Irgendwo auf dieser Welt lebt dieses Mädchen, irgendwo schlägt ihr Herz und sie schaut gerade so treu, so ruhig und anmutig, wie ich es von den Plakaten her kenne.

Wenn jemand weiß, wer dieses Mädchen ist, dann jemand, der dieses Foto mitentwickelt hat. Der Mensch, der hinter der Linse stand, als sein Finger auf den Auslöser drückte und sein Fotoapparat den Ausdruck in ihrem Gesicht festhielt, der in diesem Moment gerade so treu, so ruhig und anmutig erscheint. Ich bitte Sie, mir den wertvollsten aller Hinweise zu geben, der mit so viel bedeutet, und schließe mit den hoffenden, fast flehenden Worten ab, dass Sie mich zu der Spur führen, die mich zu dieser zauberhaften Person führen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Philip Meier [Name geändert]
12. Klasse