Editorial

stern | 19. Dezember 1965

Henri Nannen zum Gründungsaufruf von Jugend forscht

Lieber Sternleser!

Endlich eine Zeitung, die nicht über den Bildungsnotstand lamentiert sondern dazu beiträgt, ihn zu beheben - das war die Meinung des jungen Bundesministers für wissenschaftliche Forschung Gerhard Stoltenberg zu dem Vorhaben, das der STERN auf den nächsten Seiten ankündigt. Und mit dem Minister wünschten Nobelpreisträger, Industriemanager und Universitätsprofessoren Glück zur Olympiade der jungen Forscher, zu der nun auch die Jungen und Mädchen in der Bundesrepublik aufgerufen sind.

In Amerika gehört diese Science Fair der Jugend bereits zum festen Bestand des wissenschaftlichen Lebens, führende Chemiker und Physiker sind aus ihr hervorgegangen, auch der Astronaut John Glenn war einmal "Landessieger" seines Heimatstaates Ohio in dem naturwissenschaftlichen Wettbewerb.

Junge Forscher - klingt das nicht ein wenig hochtrabend? Natürlich müssen die Jungen und Mädchen, die an dieser Olympiade der jungen Forscher teilnehmen, keine epochalen Entdeckungen vorweisen. Die saubere Darstellung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge kann durchaus eine wettbewerbsfähige Leistung sein. Dennoch verzeichnet die Geschichte der Science Fairs erstaunliche Ergebnisse: die 18jährige Beverly Ann Shoenberger isolierte aus einer besonders schnell wachsenden Unkrautpflanze das Wachstumshormon, mit dem man das Unkraut schließlich zum "Überwachstum" und damit zum "biologischen Selbstmord" brachte. Der 17jährige Oberprimaner David Lunsford konstruierte einen elektronischen Ei-Durchleuchter, mit dem sich das Alter von Hühnereiern feststellen läßt. Dass deutsche Jungen und Mädchen nicht weniger gescheit sind, lesen Sie auf der nächsten Seite. Der STERN will nun das Seine tun, diesen naturwissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern.

Herzlichst Ihr

Henri Nannen


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