Der Bundespräsident

Jugend forscht - Das Magazin | August 1999

Jugend forscht - gut beschirmt

Richard von Weizsäcker 1989

Auf jeder Wettbewerbsebene werden Geld- und Sonderpreise der Landes- bzw. Bundesregierung, zahlreicher Stiftungen, Unternehmen und Verbände vergeben. Der Bundespräsident ist der hochrangigste Preisstifter und zugleich Schirmherr des Wettbewerbs.

Erwartungsvolle Spannung herrschte im Royal Museum of Scotland. Der Prince of Wales und Bundespräsident Roman Herzog hatten für diesen Tag, den 2. Dezember 1998, ihren Besuch angekündigt. Junge Forscher aus dem Wettbewerb der British Society for the Advancement of Science, Jugend forscht, Europas Jugend forscht für die Umwelt (YEER) und der Sci-Fun Roadshow waren angereist, um den Ehrengästen ihre Projekte zu präsentieren. Die Bundessieger Markus Müller und Jörg Frey sowie Juliane Richter, Gewinnerin des zweiten Preises im Fachgebiet Biologie, vertraten Jugend forscht bei diesem Ereignis in Edinburgh. Dann trafen sie ein. Und beide, sowohl der Prince of Wales als auch der Bundespräsident, den ein viertägiger Staatsbesuch nach Großbritannien geführt hatte, zeigten großes Interesse an den Forschungsarbeiten der jungen Naturwissenschaftler. Anschließend diskutierte Roman Herzog ausführlich mit den Jugendlichen über die Zusammenarbeit und Förderung junger Forschertalente in Europa. Die Veranstaltung endete mit einem Konzert in der St. Giles' Kathedrale und einem Festessen im Palace of Holyroodhouse.

Diese Ausstellung junger Forscher war jedoch nicht die erste Veranstaltung, auf der Jugend forscht Teilnehmer mit dem Bundespräsidenten zusammentrafen. Gerne und oft ist er bei Präsentationen von Jugend forscht zugegen. So beispielsweise am 12. September 1997, als der Bundespräsident zum Fest der Ideen ins Schloss Bellevue nach Berlin einlud. Neun Jugendliche, die bei Jugend forscht und Schüler experimentieren erfolgreich waren, zeigten pfiffige Forschungsideen in der Ausstellung von innovativen Exponaten und Erfindungen. Besonders gut gefiel Roman Herzog die legendäre Eierköpfmaschine, die von zwei 12-jährigen Schülern vorgestellt wurde. Erneut kam der Bundespräsident bei der Auftaktveranstaltung für die Vortragsreihe "Paderborner Podium" im Heinz Nixdorf MuseumsForum mit Jugend forscht Teilnehmern zusammen. In einer Sonderausstellung am 9. Juni 1998 zum Thema "Erziehung für das 21. Jahrhundert, Werte - Wissen - Fähigkeiten im Informationszeitalter" zeigten die Jugendlichen ihre Arbeiten. Diesmal waren zwei Berufsschüler dabei. Sie hatten gemeinsam mit einem Schüler der Körperbehindertenschule aus Emden einen Schnellverschluss zur Fixierung von Rollstühlen in Bussen entwickelt. Anlässlich der Verleihung des Deutschen Zukunftspreises, am 8. Dezember 1998, veranstaltete der Bundespräsident einen Empfang im Deutschen Theater in Berlin. Zehn erfolgreiche Bundeswettbewerbsteilnehmer waren eingeladen, die Gala als Gäste im Publikum mitzuverfolgen. Einer von ihnen durfte sogar als Stargast auf der Bühne auftreten - mit Sicherheit ein Höhepunkt im Leben eines Jungforschers!

Die Begegnungen von Jugend forscht Teilnehmern mit dem Bundespräsidenten haben also bereits Tradition. 1977 übernahm der Bundespräsident Walter Scheel die Schirmherrschaft über sieben Schüler- und Jugendwettbewerbe der Bundesrepublik - darunter auch Jugend forscht. Dahinter stand die Absicht, die Jugend wieder zu mehr staatsbürgerlichem Engagement zu ermutigen. Mit Leben erfüllt wurde die Schirmherrschaft durch Jugendtreffen, die das Bundespräsidialamt ausrichtete. Bei diesen Begegnungen können besonders erfolgreiche Jugendliche den Bundespräsidenten und Repräsentanten aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens kennen lernen. 1979 stellten die Schüler- und Jugendwettbewerbe zum ersten Mal gemeinsam ihre Arbeit im Bonner Wissenschaftszentrum vor. Auch Jugend forscht Teilnehmer wurden immer wieder zu diesen Jugendtreffen eingeladen. Am 29. September 1993 ging es im Schloss Bellevue sogar international zu: 75 Jungforscher aus 16 Nationen waren anlässlich der Preisverleihung des 5. European Community Contest for Young Scientists, den die Stiftung Jugend forscht damals zusammen mit der EG in Berlin ausrichtete, zu Gast bei Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

"Gut beschirmt" war der Wettbewerb Jugend forscht auch an seinem 30. Geburtstag, am 13. Mai 1995. Bundespräsident Roman Herzog war zum ersten Mal bei der Preisverleihung zugegen und überreichte den traditionellen Preis des Bundespräsidenten persönlich. Der "Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit" gehört zu den hochkarätigen Auszeichnungen, die auf dem Bundeswettbewerb alljährlich vergeben werden. Glücklicher Gewinner dieses Geldpreises war im Mai 1998 Markus Müller. Er konnte sich über 3000 DM freuen, die er zusätzlich zu seinem Bundessieg im Fachgebiet Mathematik/Informatik erhielt. Der junge Forscher lernte den Bundespräsidenten im Royal Museum of Scotland in Edinburgh dann persönlich kennen.


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