Lösungen, wo andere Probleme sehen

Stiftung Jugend forscht e. V. | 2023

Christoph Budelmann – Bundessieger Technik 2005

Christoph Budelmann

Christoph Budelmann nimmt das erste Mal 2003 an Jugend forscht teil. Beim Regionalwettbewerb landet er in seinem Fachgebiet auf dem dritten Platz – bei drei teilnehmenden Projekten. Das ist kein großer Erfolg, aber ihm gefällt der spannende Austausch mit den anderen Teilnehmenden und er bleibt am Ball. Im nächsten Jahr meldet er erneut ein Projekt zum Wettbewerb an – und gewinnt ein Laborpraktikum an der Technischen Universität Clausthal. Drei Wochen lang lernt er dort, wie man Mikrocontroller programmiert und elektronische Bauteile verlötet. Dieses Wissen nutzt er für seine dritte Jugend forscht Teilnahme. Er ergänzt die Deckenleuchten in seiner Schule um Sensoren. Damit wird die Helligkeit der Umgebung gemessen und die Leuchtkraft der Lampen automatisch angepasst. So kann die Schule Strom sparen – und Christoph Budelmann wird mit seiner intelligenten Steuerung Bundessieger im Fachgebiet Technik 2005! Auch im Rückblick ist er zufrieden mit seiner Steuerung: "Das könnte auch etwas sein, was wir heute in unserem Unternehmen entwickeln", sagt er. Heute wirkt es so, als wäre Christoph Budelmanns Weg zum Unternehmer vorgezeichnet gewesen. Dabei war ihm lange Zeit gar nicht klar, dass er mit der Elektrotechnik solchen Erfolg haben würde ...

Der erfolgreiche Bundeswettbewerb ist für Christoph Budelmann auch in anderer Hinsicht ein prägendes Erlebnis: Denn dort trifft er nicht nur viele spannende Menschen, sondern er lernt hier auch seine spätere Frau Jeannine kennen. 2006 schaffen es die beiden mit einem gemeinsamen Projekt bis ins Jugend forscht Finale. Anschließend trennen sich ihre Karrierewege vorerst: Jeannine studiert Betriebswirtschaft und Sinologie, während Christoph dem MINT-Bereich treu bleibt.

Er absolviert ein Doppelstudium der Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Darmstadt und im französischen Cergy. Nebenbei entwickelt er Software für universitäre Institute und Unternehmen. Diese Aufträge motivieren ihn angesichts eines theorielastigen Grundstudiums: Während andere Studierende sich fragen, wofür sie lernen, sieht Christoph Budelmann für den Lernstoff unmittelbar praktische Anwendungsmöglichkeiten und lässt das neu gewonnene Wissen in seine Auftragsarbeiten einfließen: "Ich löse sehr gern technische Probleme, egal wo sie herkommen. Mit Elektronik und Software habe ich mächtige Werkzeuge, um viele Problemstellungen anzugehen. Wenn dann noch etwas Mechanik dazukommt, hat man die technischen Voraussetzungen, um alle Arten von Maschinen zu entwickeln. Das Ausschlaggebende ist, konkrete Probleme zu sehen und technische Lösungen dafür zu entwickeln. Das ist, was mir am meisten Spaß macht."

Noch während des Studiums gründet Christoph Budelmann eine Unternehmergesellschaft, um die wachsende Zahl von Aufträgen abzusichern. Er beginnt die Promotion an der Universität Bremen, für die er aufgrund seiner hervorragenden Studienleistungen ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes erhält. Und dann geschieht etwas Ungeplantes: Die Umsätze seines nebenbei betriebenen Unternehmens steigen so sehr, dass er sich entschließt, bei der Studienstiftung anzurufen, um sein Stipendium zurückzugeben. Spätestens jetzt ist klar, dass Christoph Budelmann mit seiner Arbeit auf einem guten Weg ist. Dennoch gibt er seine Promotion nicht auf, denn einerseits macht ihm die wissenschaftliche Arbeit Spaß und andererseits kann man nie wissen, wofür eine abgeschlossene Promotion vielleicht einmal gut sein könnte.

Seine damalige Firma Budelmann Elektronik wächst und wird 2012 zur GmbH. Die inzwischen als Kauffrau diplomierte Jeannine Budelmann – die beiden haben unterdessen geheiratet – steigt in die Geschäftsführung ein. Gemeinsam führen die Eheleute das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung passgenauer technischer Lösungen für Firmenkunden spezialisiert. Von der Idee bis zur Umsetzung findet dabei alles unter einem Dach statt. Die Mission von Budelmann Elektronik lautet: "Wir machen Maschinen intelligent"!

2015 wird Christoph Budelmann ein Lehrauftrag an der Hochschule Rhein-Waal angeboten, wo er seitdem Studierende an seiner Expertise und Erfahrung teilhaben lässt. Aus dem Lehrauftrag wird 2022 eine ordentliche Professur für Signalverarbeitung und Netzwerktechnik. "Das wäre ohne die Promotion nicht möglich gewesen", so das Fazit des Jugend forscht Alumnus. Er sieht darin die Bestätigung, wie wichtig eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium sind. Diesen Rat gibt er auch als Juror im Landeswettbewerb Jugend forscht Nordrhein-Westfalen an neue Generationen von Jungforscherinnen und Jungforschern weiter.

Kaum hat Christoph Budelmann die Professur angetreten, erhält er für seine Firma ein Übernahmeangebot der schwedischen HANZA-Gruppe. Dem global agierenden Fertigungsunternehmen fehlt noch eine agile Entwicklungsabteilung. 2022 wird Budelmann Elektronik zu HANZA Tech Solutions. Christoph und Jeannine Budelmann sind weiterhin geschäftsführend tätig, Christoph Budelmann wird zusätzlich CTO von HANZA. So hat er weiterhin die Möglichkeit, genau das zu tun, was ihm am meisten Spaß macht: Lösungen zu finden, wo andere Probleme sehen.


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