Beam me up, Scotty!

Stiftung Jugend forscht e. V. | 2006

Nicolaus Steenken – Bundessieger Geo- und Raumwissenschaften 1980

Nicolaus Steenken

"Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200 ..." Jeder Raumschiff-Enterprise-Fan kennt diesen Satz, mit dem alle Folgen der Serie beginnen. Doch nicht immer dreht sich bei den Weltraum-Begeisterten alles um Geschichten über Captain Kirk, Mr. Spock oder Bordarzt Dr. "Pille" McCoy. Für viele liegt die Faszination, die der Serie Kultstatus eingebracht hat, auch im Zauber ferner Planeten, Sterne, Monde, Kometen und Meteoriten.

So geht es auch dem 16-jährigen Nicolaus Steenken. Aus Neugier und Wissensdurst beginnt der Hobbyastronom, Beobachtungen und Untersuchungen rund um das Universum durchzuführen. Schnell entwickelt er sein Spezialgebiet: der Nachweis von interstellarem Staub. Dieser Staub weht wie ein Wind durch unser Sonnensystem und besteht aus winzigen Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als einem Hundertstel eines menschlichen Haares haben. Fast alle chemischen Elemente des Periodensystems sind in diesem Staub enthalten. Interstellarer Staub ist für die Forscher vor allem auch deswegen interessant, weil er eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Leben gespielt haben könnte: So vermutet man, dass durch ihn vor Jahrmillionen Kohlenstoff und einfache organische Materialien auf die noch junge Erde gelangt sein könnten, also die Grundbausteine für organisches Leben.

Fünf Jahre nach Aufnahme seiner Forschungen wird Nicolaus für seine mühevolle Arbeit belohnt: Beim 15. Jugend forscht Bundeswettbewerb 1980 in Berlin erringt der junge Forscher aus Niedersachsen den ersten Platz im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Mit selbst gewonnenen Sternfeldaufnahmen in zwei Spektralbereichen untersucht Nicolaus eine statistische Sternmenge. Er kann dabei eine Rötung der Sterne des Sternfeldes aufzeigen, was für Experten gleichbedeutend mit dem Nachweis interstellaren Staubes ist.

Dann aber zeigt sich, dass ein erfolgreiches Jufo-Projekt nicht immer auch eine Weichenstellung für den weiteren Ausbildungsweg bedeuten muss. Denn nach dem Abitur in Oldenburg steht für ihn fest, seine Weltall-Passion nicht zum Beruf zu machen. Stattdessen beginnt er ein Betriebswirtschaftsstudium. Speziell die Beratung von Unternehmen hat es ihm angetan. Heute ist der Diplomkaufmann geschäftsführender Partner bei Roland Berger in München.

Selbstbewusstsein und Ausdauer – das hat er laut eigener Aussage bei Jugend forscht gelernt. Und diese Eigenschaften helfen ihm auch heute noch bei der Planung und Durchführung einer außergewöhnlichen Idee. 1999 ruft der ambitionierte Hobby-Klarinettist mit seinem Freund und Partner Peter Gartiser das Projekt "The Management Symphony" ins Leben. Rund 80 ausgewählte Führungskräfte aus ganz Deutschland treffen sich einmal jährlich im berühmten Leipziger Gewandhaus, um dort unter der Leitung von berühmten Symphonikern gemeinsam zu musizieren. Unter professionellen Bedingungen studieren sie ein Werk ein und präsentieren das Ergebnis einige Tage später als Werkstattkonzert. Mit dem Projekt verfolgen die beiden Initiatoren die programmatische Zielsetzung, Führungskräfte aus allen Branchen und Unternehmensgrößen für vier Tage zu einem Klangkörper zu formen, professionelle Probenarbeit zu leisten und einen Austausch zwischen Kultur und Management zu ermöglichen. Nach Ansicht von Nicolaus Steenken werden Managementqualitäten und Führungskultur vor allem durch das Erleben von Teamleistung sowie die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses im Zusammenspiel gefördert.

2002 wird die rein private und nicht kommerzielle Initiative in die gemeinnützige "Orchesterstiftung der deutschen Wirtschaft" überführt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Vermittlung hochwertiger Instrumente zur unentgeltlichen Leihgabe an Sinfonieorchester oder einzelne Musiker. Denn viele Top-Instrumente werden zwar gesammelt, jedoch selten oder nie gespielt. Dieser Zustand ist weder für Sammler noch für Musiker zufrieden stellend. Und auch für die Instrumente ist es besser, wenn sie regelmäßig gespielt werden. Neben der Zusammenführung der Freizeitmusiker verfolgt die Orchesterstiftung auch das Ziel, die teilnehmenden Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft für die Musikförderung zu sensibilisieren. Weiterhin setzt sich die Stiftung für die Förderung von Nachwuchs- und Amateurmusikern ein.

Auch wenn Steenken sich heute mit viel Ausdauer und Herzblut seinem musikalischen Hobby widmet – so ganz ist die Astronomie nicht aus seinem Leben verschwunden. Seit einiger Zeit beschäftigt sich der Unternehmensberater wieder mit seiner alten Liebe: der Suche nach unbekannten Phänomenen und fernen Galaxien ...


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