Versuche zur Vererbung des Cubitalindex und der Panzerzeichen der Bienen

Versuche zur Vererbung des Cubitalindex und der Panzerzeichen der Bienen

In der Bienenzucht unterscheidet man äußere Körpermerkmale und stellt danach Reinrassigkeit und Rassenvergleiche fest: So gibt der Flügelindex oder Cubitalindex das Verhältnis zwischen langem und kurzem Teilstück der Grundader eines speziellen Flügelteils an. Die Panzerzeichnung der Bienen kann lederfarbene Punkte zwischen den Hinterleibsringen, kleine Inseln oder Ecken und Sattelringe aufweisen. Dirk Perners Arbeit greift diese Eigenschaften heraus und versucht die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sie von Generation zu Generation vererbt werden, zu erhellen. Dank der instrumentellen oder künstlichen Besamung konnte er gezielt in den Fortpflanzungsprozeß eingreifen. Die Fragestellung lautete: Hat die Auswahl der Vatertiere eines Volkes nach typischen Merkmalen einen meßbaren Einfluß auf die Reinrassigkeit? Es waren die ersten Forschungsarbeiten dieser Zielsetzung. In unbeeinflußten Bienenstöcken tritt der Cubitalindex mit einer Normalverteilung um das Mittel auf, das dem Wert der Königin entspricht. Dies bedeutet, der Flügelindex der Bienen liegt am häufigsten nahe beim Mittelwert. Die Häufigkeit nimmt ab, je weiter er davon entfernt ist. Eine gezielte Selektion der Drohnen mit hohem oder niedrigem Flügelindex sollte diese Verteilung bei den Nachkommen ändern. Mit Bienenfleiß untersuchte Dirk mit dem Stereomikroskop mehr als tausend Tiere, ehe er den statistisch abgesicherten Einfluß der künstlichen Selektion auf die Vererbung rassetypischer Eigenschaften bestätigen konnte. Die Ergebnisse kann sich die Bienenzucht zu Nutze machen, um mit Hilfe der instrumentellen Besamung wesentlich schnellere Zuchterfolge bei reinrassigen Bienenvölkern zu erreichen.