Die Top-Models von Jugend forscht

Stiftung Jugend forscht e. V. | April 2008

Die Alumni von Jugend forscht sind nicht nur clever, viele von ihnen sehen auch super aus! Bestes Beispiel: Zwei ehemalige Bundessiegerinnen, die beweisen, wie wenig dran ist am Klischee von den „drögen Forschertypen aus dem Elfenbeinturm“. Die beiden können auch als Models überzeugen. Doch sind sie bereit, ihre Wissenschaftskarriere mit einem Leben als Top-Model einzutauschen? Jugend forscht Alumni News fragte nach

Elke Tröller

Elke Tröller (Foto: Jaan Eric Fischer)

Zunächst bei Elke Tröller. Sie ist Geschäftsführerin des „Institute for Monetary and Financial Stability“ (IMFS) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. In dieser Funktion muss sie häufig repräsentieren, und daher achtet sie besonders auf ein professionelles, optisch ansprechendes Erscheinungsbild. Dass es nicht immer einfach ist, dabei das richtige Händchen zu haben, weiß Elke Tröller aus eigener Erfahrung. Als Schülerin und später während des Studiums waren eben Jeans und T-Shirt ausreichend. Das änderte sich jedoch mit dem Eintritt ins Berufsleben. Hier war dann Business-Outfit gefragt. Zunächst arbeitete Elke Tröller bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Vorstandsreferentin im Bereich „Strategie“, bevor sie dann 2007 an das IMFS wechselte. 1991 hatte die heute 32-Jährige bei Jugend forscht den Bundeskanzlerpreis mit einer Arbeit im Fachgebiet Chemie gewonnen.

Zu diesem Zeitpunkt entdeckte die promovierte Wirtschaftsjuristin eine Ausschreibung im Lifestyle-Magazin „Myself“. Dort hieß es: „Interesse an einer Stil-Beratung? – Dann senden Sie uns bitte ein Foto und ein paar Sätze zu Ihrer Person.“ Elke Tröller war schnell entschlossen mitzumachen, hatte sie doch gerade in einem Interview mit der Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich gelesen, „teure Cremes sind die Magie der aufgeklärten Frau“. Sie bekam den Zuschlag und damit die Möglichkeit, gleich die „doppelte Magie“, nämlich teure Cremes und teure Kleider, auszuprobieren. Neugierig und gespannt reiste sie zum Beratungs- und Fototermin nach München – offen für neue Anregungen und gerne bereit zu experimentieren. Diesmal auf einem neuen Gebiet!

Einen ganzen Tag lang kümmerten sich eine Modeexpertin, eine Visagistin und ein Fotograf um Elke Tröller: „Das war alles sehr professionell organisiert. Sie haben mir Vorschläge für meine Frisur gemacht, unterschiedliche Make-ups ausprobiert und immer wieder neue Kleider angeschleppt. Und zwischendurch musste ich für Fotos in die Kamera lächeln.“ Die Ergebnisse gefielen ihr gut. In natura und auch in der Art, wie sie später im Magazin veröffentlicht wurden. Die Wissenschaftsmanagerin, die sich sonst um die gesamte Organisation ihres Instituts einschließlich der Finanz- und Personalverwaltung kümmert, war begeistert von ihrem neuen Erscheinungsbild. Und auch ihr Ehemann zeigt sich beeindruckt, was der Styling-Termin aus seiner Frau gemacht hatte.

Mit einem Augenzwinkern darauf angesprochen, ob sie nach dieser rundum positiven Erfahrung in die Mode-Branche wechseln würde, war für sie jedoch klar: „Das war toll, aber es bleibt bei diesem einmaligen Modeljob.“ Im Übrigen sei es gar nicht so einfach, wie man denkt, über viele Stunden immer frisch und fröhlich in die Kamera zu schauen oder gar den richtigen, vom Fotografen gewünschten Gesichtsausdruck hinzukriegen und dabei gleichzeitig locker zu wirken. „Das ist super anstrengend!“, so Elke Tröller.

Ähnliche Erfahrungen machte auch Ajescha Prozell. Gerade einmal 16 Jahre alt ist die aktuelle Biologie-Bundessiegerin, und schon hat es geklappt mit dem ersten Fotoshooting. „Ich war extrem überrascht, dass gerade ich ausgewählt wurde und konnte es gar nicht so recht glauben!“, so die Reaktion der Schülerin von der Primo-Levi-Schule in Berlin. Nach ihrem Jugend forscht Erfolg sollte ihr nun noch um ein Vielfaches mehr Publizität zuteil werden. Die Macher der neuen Imagekampagne für die Bundeshauptstadt casteten sie als eine von vier Berliner Persönlichkeiten, deren Erfolgsgeschichten national und international für die Stadt werben sollen. Und da es bei der Kampagne „be Berlin“ nicht um „irgendein blödes Produkt“ ging, sondern eben um „ihr Berlin“, entschied sich die Schülerin für den Job.

Wenige Wochen später strahlte die Jungforscherin unter dem Claim „Sei jung, sei forsch, sei berlin“ von 250 Plakatwänden in der Bundeshauptstadt. Das Motiv wurde in einer Bibliothek aufgenommen: Vor einer Wand mit Bücherregalen lehnt die attraktive, junge Frau mit der überaus positiven Ausstrahlung auf einer antiken Säule. Neben ihr stehen weitere Säulen, darauf die Büsten berühmter Wissenschaftler. Das Bild vermittelt dem Betrachter überzeugend, dass der Jugend forscht Sieg der Anfang zu einer erfolgreichen Wissenschaftskarriere ist.

Zum Fotoshooting, von dem außer ihrer Familie nur die beste Freundin erfahren durfte, kam Ajescha Prozell in ihrem schwarzen Lieblingsoberteil: „Weil es so gut zu meinen schwarzen Haaren passt.“ Das jedoch sahen die Profis am Set ganz anders: „Schwarz geht gar nicht“, belehrten sie die Model-Newcomerin und gingen erst mal mit ihr shoppen. Ein neues Oberteil musste her: Kirschrot und dunkelblau – das sei für ein Hochglanzfoto besser geeignet. In diesen Farben wählte Ajescha dann mithilfe ihrer Styling-Berater ein neues Kleidungsstück aus, das sie am Ende sogar behalten durfte.

Mit dem Ergebnis ihrer Arbeit, den Fotos, ist Ajescha Prozell sehr zufrieden. Trotzdem ist sie froh, dass sie in der Zeit, in der ihr Gesicht überall in Berlin zu sehen war, in die Osterferien fahren konnte. Darauf angesprochen wurde sie nach ihrer Rückkehr aber natürlich trotzdem, besonders in der Schule. Denn die Plakataktion war längst nicht alles, was sich die Kampagnenmacher ausgedacht hatten.

Jeder Berliner Haushalt erhielt darüber hinaus auch eine Postwurfsendung der Aktion „Sei Berlin“, und zwei Regionalsender, FAB und TVB, strahlten einen zweiminütigen Werbespot dazu aus, für den die Jugend forscht Siegerin ebenfalls in die Kamera gelächelt hatte. Schließlich schaffte sie es mit ihrem Foto auch noch auf die Titelseite des „Tagesspiegel“. Damit war klar: Wirklich niemand kommt an Ajescha Prozells Gesicht vorbei. Zum Glück waren die Kommentare ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler durchweg positiv. „Echt cool“ fanden viele die Aktion, bei der die Jungforscherin für ihre Stadt im Rampenlicht stand.

Nun allerdings hat sie erst einmal genug von der öffentlichen Aufmerksamkeit. Und eins weiß die hübsche Berlinerin ganz sicher: An einem Casting für „Germany’s next Topmodel“ würde sie auf gar keinen Fall teilnehmen. Das ist ihr „zu doof“ und nach einem Tag Foto- und Filmaufnahmen findet sie es viel zu anstrengend, immer auf Befehl zu lächeln.

Eines aber zeigen beide Beispiele sehr deutlich: Die Preisträger von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb stellen immer wieder unter Beweis, dass sie über viele Talente verfügen. Von wegen einseitige Begabung…


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