Ein erfolgreicher Unternehmensgründer – mit 17 Jahren

Stiftung Jugend forscht e. V. | 2019

Vladimir Danila – Bundessieger im Fachgebiet Mathematik/Informatik 2017

Vladimir Danila beim Bundesfinale 2017

In der Geschichte von Jugend forscht gibt es viele erfolgreiche Unternehmensgründer – zu ihnen gehört auch Vladimir Danila. Eines jedoch hat er allen anderen voraus: Bereits mit 17 Jahren gründet er sein Unternehmen, die Linearity GmbH. Gemeinsam mit seinem Co-Gründer Marc Zacherl entwickelt und vermarktet er eine Grafik-App für iPads und iPhones, die Investoren aus dem Silicon Valley überzeugt und bereits über eine Millionen Nutzer hat.

Eigentlich ist Vladimir Danila Schüler am Lessing-Berufskolleg in Düsseldorf. Doch während seine Mitschüler nach Schulschluss den Stoff der 12. Klasse büffeln, tüftelt der Jungforscher lieber an seinem Grafikprogramm – dem „Vectornator Pro“. Die Linearity GmbH gründet er dann eher nebenbei, in erster Linie wegen des überwältigenden Interesses an seiner speziellen Anwendungssoftware.

Programmieren im Selbststudium

Die Entwicklung von Apps ist Vladimir Danilas Hobby. „Früher habe ich mit Lego gespielt und mich daran erfreut, wie aus einzelnen Teilen ein großes Ganzes wurde. Genau so ist es für mich heute bei der Entwicklung von Apps“, erzählt er. Bereits als Zehnjähriger erstellt der Jungforscher seine erste eigene Website, auf der er selbst gezeichnete Bilder veröffentlicht. Als er diesen Onlineauftritt für eine neue Generation von iPhones und iPads aktualisieren will, merkt er, dass die Bilder aufgrund der höheren Auflösung unscharf werden. Seitdem arbeitet er an einem vektorbasierten Grafikprogramm, mit dem Grafiken ohne Qualitätsverlust beliebig vergrößert werden können.

Das nötige Wissen für die Entwicklungsarbeit eignet sich Vladimir Danila selbst an, hauptsächlich mithilfe von Informationen, die er im Internet findet. Darüber hinaus tauscht er sich auf Konferenzen, Messen oder in Internetforen mit anderen Entwicklern aus. „Mit zwölf Jahren saß ich bereits in meiner ersten Konferenz“, erzählt der Jungforscher rückblickend. Auf den Veranstaltungen lernt er Fachleute kennen, die ihm auch bei kniffeligen Fragen weiterhelfen können. Mittlerweile ist er selbst Experte und vermittelt sein Fachwissen bei Vorträgen beispielsweise zu den Themen „Künstliche Intelligenz“ oder „App-Entwicklung“. 

Die Unternehmensgründung

Vladimir Danila ist ein Tüftler mit großer Ausdauer – denn erst nach sieben Jahren gelingt ihm die Fertigstellung der ersten voll funktionsfähigen Version des Grafikprogramms. Mit Vectornator Pro lassen sich Illustrationen in hoher Qualität auf dem iPhone oder iPad erstellen. Dabei kann an jedes Dokument beliebig weit herangezoomt werden, ohne dass es „pixelig“ und unscharf wird.

Bei einem Besuch der Spielemesse „Gamescom“ reift die Idee, mit seinem Vectornator Pro unter die Unternehmensgründer zu gehen. „Viele Menschen, die ich dort getroffen habe, waren sehr interessiert an meinem Programm“, erzählt der talentierte Entwickler. Und auch der richtige Partner für die Unternehmensgründung ist schnell gefunden. Vladimir Danila lernt auf einer Konferenz Marc Zacherl kennen, der bei einer großen Beratungsfirma gearbeitet hat und sich bestens in der Branche auskennt. Ein großer Vorteil bei der Gründung, die viel Durchhaltevermögen, Geduld und auch Erfahrung erfordert.

Anfang 2017 ist es dann soweit: Vladimir Danila und Marc Zacherl gründen die Linearity GmbH. Allerdings muss sich der junge Gründer damit arrangieren, dass auf dem Papier vorerst seine Mutter Inhaberin der neuen Firma ist. Die bürokratischen Hürden für einen erst 17-jährigen Unternehmensgründer sind einfach zu hoch. 

Wertvoller Wissenstransfer bei Jugend forscht

Von der Möglichkeit, mit seinem Programm bei Jugend forscht teilzunehmen, erfährt Vladimir Danila von einem Freund. „Es hat mich sehr gereizt, mich auf dem Wettbewerb mit anderen Jungforschern und Experten auszutauschen und dabei Anregungen für die Weiterentwicklung meines Programms zu erhalten“, erzählt der Jungforscher. Eine gute Entscheidung, denn seine Teilnahme wird ein voller Erfolg, in doppelter Hinsicht: Zum einen qualifiziert er sich für das Bundesfinale in Erlangen. Zum anderen lernt er dort Professor Jürgen Richter-Gebert kennen, Juror und Mathematiker, der sich bestens mit der Entwicklung von Apps auskennt. „Vor seinen Fragen hatte ich den meisten Respekt“, so Vladimir Danila. Doch auch den Hochschullehrer kann er von seiner App überzeugen – und am Ende gewinnt er den Bundessieg im Fachgebiet Mathematik/Informatik.

Vor so vielen Menschen bei der Siegerehrung auf der Bühne zu stehen, und das auch noch zusammen mit dem bekannten Wissenschaftsjournalisten und Moderator Ranga Yogeshwar, ist ein unvergessliches Erlebnis für Vladimir Danila. Das Medieninteresse an seiner Person ist groß. Gleich nach der feierlichen Preisverleihung gibt er beispielsweise dem Fernsehsender Sat.1 ein Interview, das noch am selben Nachmittag in der Nachrichtensendung ausgestrahlt wird. 

Bis heute hält Vladimir Danila Kontakt zu anderen Jungforschern, die er beim Finale kennen gelernt hat, und natürlich auch zu Professor Richter-Gebert: „Er hat mich auch im Anschluss an den Bundeswettbewerb unterstützt, als ich bei einer kniffligen mathematischen Frage nicht weiter kam.“ 

Vectornator goes Silicon Valley 

Aus der Idee eines Schülers ist inzwischen eine Grafikdesign-Software geworden, mit der Illustratoren, Designer und Agenturen aus aller Welt Logos entwerfen und Softwareentwickler Prototyping betreiben können. In der Finanzierungsrunde 2021 konnte der Jungunternehmer 25 Millionen Euro einwerben und dabei bekannte Business Angels von Google und Microsoft für sich gewinnen. Die Vectornator-Software wurde weltweit bereits fünf Millionen Mal heruntergeladen und mit steigenden Nutzerzahlen wächst auch das Team um Vladimir Danila. Mittlerweile beschäftigt Linearity 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weitere Einstellungen sind geplant. Der Wettbewerb um die klügsten Köpfe gibt letztlich auch den Ausschlag für den Umzug des Unternehmens von Karlsruhe nach Berlin: „In Berlin ist die Dichte an Talenten größer und die Stadt ist in der Branche international besser angesehen. Es ist viel einfacher, einen Entwickler aus dem Ausland zu einem Umzug nach Berlin zu bewegen, als ins eher unbekannte Karlsruhe.“ 

Das Gründerdasein ist für Vladimir Danila auch weiterhin eine Berufung: „Spannend ist, dass man in alle Unternehmensbereiche involviert ist. Natürlich bin ich bei Linearity nicht mehr überall Hauptzuständiger. Ich gebe aber beispielsweise weiterhin gerne zu vielen Themen Feedback. Diese Abwechslung macht meinen Arbeitsalltag interessant.“ Der Unternehmer erkennt aber auch die Herausforderungen, die sein junges Alter mit sich bringt: „Manchmal ist es schwierig, die unterschiedlichen Ansichten von Menschen mit viel Berufserfahrung und mir als jungem Gründer unter einen Hut zu bekommen. Oftmals haben beide Seiten einen Tunnelblick und wir müssen erst einmal verstehen, dass wir eigentlich nur voneinander lernen können.“

Gründung? Aber bitte nicht alleine!

Bis heute hält Vladimir Danila Kontakt zu anderen Jungforscherinnen und Jungforschern, die er beim Jugend forscht Finale kennen gelernt hat, und natürlich auch zu Professor Richter-Gebert. „Er hat mich im Anschluss an den Bundeswettbewerb unterstützt, als ich bei einer kniffligen mathematischen Frage nicht weiterkam. Unser Kontakt ist regelmäßig und freundschaftlich. Und er umfasst zum Beispiel auch einen Vortrag für das gesamte Linearity-Team.“ Für zukünftige Gründerinnen und Gründer hat Vladimir Danila den Tipp, sich frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen: „Man kann gar nicht alles allein schaffen!“ 


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