Intervallschachtelung ohne Lösung

Stiftung Jugend forscht e. V. | 2015

Sonja Rauner – Bundessiegerin Mathematik/Informatik 1996

Sonja Goj

So stellen sich viele außenstehende Betrachter vermutlich eine erfolgreiche Teilnehmerin von Jugend forscht vor. Die Eltern sind beide Lehrer und der Vater auch noch Studiendirektor mit den Fächern Mathematik und Physik. Die Tochter interessiert sich vor allem für analytisches Arbeiten und darauf aufbauend nach dem Abitur 1996 am Steinbart-Gymnasium in Duisburg für mathematische Grundlagenforschung. Nach zehn Semestern ist im Herbst 2001 das Mathematikstudium mit dem Diplom in der Tasche beendet. Reibungslos schließt sich die Promotion an der Universität Bonn an. Am Institut für Angewandte Mathematik versucht die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sonja Rainer Antworten zu finden auf das Mischungsverhalten von Flüssigkeiten und Gasen.

So viel zu den klassischen Fakten einer Bundessiegerin von Jugend forscht, die in ihrem Abiturjahr 1996 auch noch den Bundeswettbewerb mit einer theoretischen Arbeit über eine spezielle Klasse rekursiv definierter Doppelfolgen gewonnen hat. "Eine sehr abstrakte Arbeit aus dem Bereich der mathematischen Grundlagenforschung", erinnert sich die junge Wissenschaftlerin, die damals noch unter ihrem Mädchennamen Sonja Goj bei Jugend forscht antritt.

"Anstoß für mich, bei Jugend forscht teilzunehmen, war mein Mathelehrer, Herr Norbert Hülsbusch in Duisburg, der im Rahmen einer Jufo AG an der Schule bereits viele Projekte betreut hat, denn für Schüler ist es nicht so ganz einfach, sich allein derart komplexe Themen zu überlegen", berichtet Sonja Rauner. Der Pädagoge unterbreitet ihr den Vorschlag, 21 Intervallschachtelungen zu untersuchen. Vier bleiben übrig, zu denen es in der Fachliteratur bisher keine Lösung gibt.

Die junge Frau ist neugierig. Das ist eine der Triebfedern ihres wissenschaftlichen Forscherdrangs. Sie wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend. Doch dahinter verbirgt sich ein breit gefächertes Interesse an vielen Themen. In der Schule überzeugte Sonja Rainer die Lehrer nicht nur in den naturwissenschaftlichen Fächern, sondern auf ganzer Breite. Da ist es eher schwierig, sich aus der Fülle für eine bestimmte Fachrichtung zu entscheiden. Zum Glück gibt es für die angehende Doktorin mit den langen blonden Haaren Jugend forscht. "Vor dem Wettbewerb war ich mir nicht hundertprozentig sicher, was ich studieren sollte. Die Gespräche mit der Jury beim Wettbewerb haben mir bei der Entscheidung sehr geholfen", berichtet sie von der Weichenstellung in ihrem Leben.

Sonja Rainer hat etliche Freunde durch und bei Jugend forscht gefunden. "Es lässt einen nicht los. Aber das meine ich im positiven Sinn. So positiv wie auch meine Teilnahme am Wettbewerb. Es gibt einem einfach großes Selbstbewusstsein mit Blick aufs Studium und danach, wenn man die Bestätigung durch diese hochkarätige Jury erhält", erzählt die Bundessiegerin.

Im Frühjahr 2005 schließt Sonja Rainer ihre Promotion mit magna cum laude ab.  Doch beruflich will sie im Anschluss lieber Managementaufgaben übernehmen statt hochspezialisierte mathematische Probleme zu lösen. Das Angebot, bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG als Business Analystin einzusteigen, kommt daher genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit ihrer Begabung für logisches Denken und die Durchdringung komplizierter Prozesse macht sie bei der Geschäftsbank schnell Karriere. 2008 steigt sie zur Abteilungsleiterin auf, wird 2009 Prokuristin, zwei Jahre später Abteilungsdirektorin und nach weiteren drei Jahren Direktorin. Seit 2012 ist sie als Leiterin der Bereiche "Supplied Services" und "Payments Operations" unter anderem für die Abwicklung der Inlands- und Auslandszahlungen verantwortlich, und in dieser Funktion Vorgesetzte von insgesamt rund 100 Mitarbeitern.

Auch in ihrer Freizeit ist sie vielseitig interessiert. Besonders Sprachen haben es ihr angetan. Tschechisch kann sie mittlerweile ganz gut, Spanisch hat sie ebenfalls gelernt und derzeit hält sie sich mit Thai Bo fit, wenn sie nicht gerade Literatur wälzt oder ihrem Hobby, dem Reisen, nachgeht. Bei so viel Engagement wird schnell klar: Von Sonja Rauner kann man viel erwarten, egal in welche Richtung sie sich in Zukunft noch entwickeln wird.


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