Beobachtungsbeiträge zur differentiellen Rotation der Sonne

Beobachtungsbeiträge zur differentiellen Rotation der Sonne

Schon seit den frühen Tagen der Sonnenbeobachtung ist bekannt, daß Sonnenflecken in höheren Breiten deutlich langsamer rotieren als in der Äquatorzone. Diese "differentielle Rotation" wurde später auch für andere Feinstrukturen der Sonnenatmosphäre nachgewiesen. Schließlich zeigte sich, daß das gesamte Plasma in den äußeren Schichten der Sonne dieses Verhalten aufweist. Moderne Theorien der Sonnenaktivitäten gehen davon aus, daß schwache Magnetfelder durch das Zusammenwirken von Rotation und Konvektion so verstärkt werden können, daß eine periodische magnetische Aktivität entsteht, die dann alle weiteren beobachteten Phänomene bedingt. Eine befriedigende Theorie der differentiellen Rotation allerdings gibt es noch nicht. Den beiden Jungforschern dienten nun Fokalaufnahmen der Sonne als Grundlagen für ihre Forschung, um die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne bestimmen zu können. Die Fokalaufnahmen wiederum erhielten sie von "ihrer" Schulsternwarte in Heusenstamm. Mit Hilfe eines Meßmikroskops und der schuleigenen Rechenanlage konnten Gerald Heyer und Hinrich Eylers die Koordinaten der Flecken bestimmen. Sie konnten mit großem Arbeitsaufwand die Genauigkeit der Positionen im Vergleich zu früheren Arbeiten erheblich steigern.