Beiträge zum Verhalten und zur Soziologie der Bisamratte

Beiträge zum Verhalten und zur Soziologie der Bisamratte

Die Bisamratte, eine ursprünglich ausschließlich in Nordamerika beheimatete Nagetierart, besetzt mittlerweile auch die letzten Teile der Bundesrepublik. In dicht besiedelten Gebieten bedroht sie Deiche und Fahrdämme, in Fischereigewässern schwächt sie durch die Zerstörung der Vegetation in Ufernähe die biologische Selbstreinigung. In Osteuropa dagegen wird sie an vielen Orten ausgesetzt, weil sie ein wertvolles Pelztier ist. Birte Steiniger beobachtete die Bisamratte auf eine bisher nicht angewendete Art: Von einer Beobachtungshütte aus konnte sie die Tiere in Freilandgehegen auf kürzeste Entfernung Tag und Nacht ohne jede Störung beobachten. Dabei sammelte sie zahlreiche neue Erkenntnisse über das Verhalten und die Soziologie der Bisamratte. So fand sie unter anderem heraus, daß die Tiere ebenso wie Biber Wasser aufstauen können. Sie legen ihre Baueingänge möglichst unter Wasser. In einem mit Beton eingefaßten Teich überdachen sie den Rand bis zur Wasserfläche, oder sie legen vor dem Bau außerhalb des Teiches ein U-Rohr an, das sie ständig vom Teich her durch Bewegung der Vorderpfoten mit Wasser füllen.